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neue Tag:
Aktionskünstler Michael Werner bei
Bürgermeister Detlev Richter
(Maxhütte - Haidhof)

Bürgermeister
Detlev Richter
(Maxhütte - Haidhof) empfängt Michael
Werner.
Eine Cola für 1001 Flaschen
Popart-Ikone
Warhol locker entthront
MAXHÜTTE
- HAIDHOF
Die Grandprix-Sieger bekommen normalerweise Schweres aus Edelmetall. Michael
Werner, wie Michael Schumacher im Overall zur Ehrung erschienen, bekam statt
dessen eine Flasche Coca-Cola vom Bürgermeister.
Detlev
Richter empfing den 41-jährigen Aktionskünstler im Hauptberuf Förderlehrer in
Maxhütte-Haidhof, der vor zwei Wochen auf dem Internationalen Kunstfestival in
Magdeburg den "GrandPrix2003" gewonnen und einen Weltrekord
aufgestellt hat, dieser Tage im Rathaus.
Werner
hatte in Magdeburg eine Kunstaktion gestartet, bei der Pop-Art-Künstler Andy
Warhol, wenn er noch leben würde, wohl vor Neid erblasst wäre und ganz
"schön alt ausgesehen hätte". 16 Stunden hatte sich der Lehrer auf
einer Fußgängerbrücke in Magdeburg abgerackert. Auf eine auf den Teer
aufgeklebten Spezial-Silberfolie sprühte er 1001 Cola-Flaschen und erzielte
einen Effekt, der Warhols Siebdruck ähnelt. Die Aktion lief unter dem Titel
"Mehr Flaschen als Andy" - der hat es ja nur auf "lausige
210" gebracht.
Andy
Warhol, die Ikone der Pop-Art, wird von einem Lehrer aus Maxhütte
entthront", freute sich der Bürgermeister beim Empfang. Werner, der sich
auch als Extremkünstler bezeichnet, macht eigentlich nichts grundsätzlich
Neues. Sein künstlerischer Ansatz zielt darauf ab, die Überbetonung des
Leistungsgedankens in unserer Gesellschaft mit diesem spektakulären Superlativ
anzuprangern. "Mir genügt es, mehr Flaschen als Andy zu drucken. Und mehr
produzieren bedeutet heutzutage, besser zu sein."
Eine
Aktion macht der Familienvater pro Jahr. "Mehr schaffe ich nicht".
Denn Werner will die Kunst nicht zum Beruf machen, sie soll Hobby bleiben und
der Spaß darf dabei auch nicht verloren gehen. Dennoch ist sein Haus natürlich
eine Art Kunsthochleistungszentrum.
Überrascht
ist Werner über den Rummel, dem er seit seinem Rekord und seinem
Grand-Prix-Sieg für 16 Stunden Arbeit beim Festival ausgesetzt ist. Weil er
aber in Superlativen denkt, war ihm der Empfang beim Bürgermeister und der
Eintrag ins Gästebuch der Stadt eine Ehre. Ebenso die Geschenke, darunter
natürlich eine Flasche Cola. Werner revanchierte sich mit einem Bild für das
Rathaus. Es zeigt natürlich eine Flasche.
Ein
neues Projekt hat er bereits im Kopf. Verraten werden darf darüber noch so gut
wie nichts. Nur so viel: Er wird es im nächsten Jahr realisieren und nur dieses
eine. Wie gesagt, Werner macht nur eine Aktion pro Jahr.
Schwandorfer
Wochenblatt
Titelseite:

Michael Werner will am Samstag Andy
Warhol stürzen
Ein
Kunstweltrekord – ohne
Anspruch auf Kreativität
Von
Norbert Eimer
Nein. Der Mainstream ist die
Sache nicht von Michael Werner. Mal sind es Autoreifen, die er auf
1.000 Meter lange Folien bedruckt, mal Picasso-Stierköpfe, die er
in einen Tunnel pinselt und dieses Mal sind es eben
Coca-Cola-Flaschen, die er in Magdeburg auf eine Folie sprayen will.
Nein. Der Mainstream ist die Sache nicht von Michael Werner. Zumal
der Extremkünstler, wie er sich selbst nennt, keinen kreativen
Anspruch erhebt. Was die Frage aufdrängt: Was soll denn das alles,
Herr Werner?
Michael Werner ist Lehrer für individuelle Lernförderung und
vielleicht liegt dort schon ein Ansatz für eine Erklärung; schließlich
ist jeder Mensch ein Individuum und als solches ist es mitunter
schwierig in einer globalen Leistungsgesellschaft mit klar
definierten Normen und Maßstäben sich eben individuell
herauszukristallisieren. „In unserer Gesellschaft geht es um
schneller, besser, höher, weiter. Nur wer besser ist als die
anderen, sticht aus der Masse heraus“, sagt Werner. Und genau hier
hakt er ein: Zwar ist es doch praktisch das oberste Ziel eines
Weltrekordes, aus der Masse herauszustechenn, doch bei Werner liegt
die Sache etwas anders. Denn nicht die Kreativität steht im
Mittelpunkt, ja mehr noch: Er verweigert sich sogar jeglicher
Kreativität. Und dadurch, dass er der Beste in etwas ist, selbst
jedoch keinerlei künstlerischen Anspruch erhebt, hält er der
Gesellschaft quasi einen Spiegel vor.
Natürlich erhebt Werner auch bei seiner Aktion am Samstag in
Magdeburg keinerlei kreativen Anspruch. Dort wird er im Rahmen eines
Kunstfestivals am Mythos „Andy Warhol“ kratzen. Warhol hatte in
den 60-er Jahren rund 200 Coca-Cola-Flaschen mittels Siebdruck
vervielfältigt. Warhol hätte wohl machen können, was er wollte,
er war schon zu Lebzeiten eine Legende, was bedeutet, dass jedes
seiner Werke Millionen von Dollars kosten, Kunst hin, Kreativität
her.
Nun, 40 Jahre später, kommt der Maxhütter Lehrer Michael Werner
und will rund 1.000 Coca-Cola-Flaschen drucken. Von der Weidener
Firma „Hueck“ hat er dafür extra eine ellenlage Folie bekommen,
die er an eine Magdeburger Brücke hängen und nach und nach per
Siebdruck die Flaschen darauf drucken wird. „Mit einer Spraydose
sprühe ich auf eine entsprechende Schablone, rutsche diese 20
Zentimeter weiter und sprühe wieder.“ Eben ohne jeglichen
Anspruch auf Kreativität. Viel Glück
|
Mittelbayerische
Zeitung
Titelseite:
Michael
Werner kratzt am Mythos Andy Warhol
Michael
Werner ist Lehrer an der Schule für individuelle Lernförderung in
Maxhütte-Haidhof. Und Verfasser des Manifests "Kunst im Zeitalter
der Leistungsgesellschaft". Am Samstag startet er den Versuch, einen
neuen Kunstweltrekord aufzustellen. Er will in Magdeburg mehr
Cola-Flaschen drucken, als einst Andy Warhol.
Städtedreieck:
Werner kratzt am Mythos Andy Warhol
Maxhütter
Lehrer nimmt neuen Kunstweltrekord in Angriff / Gegner der
Leistungsgesellschaft
Von
Michael Hitzek
Mehr
als 1000 solcher Colaflaschen will Michael Werner drucken

Michael
Werner: "Jetzt
geht es Andy Warhol an den Kragen" |
Städtedreieck. Michael Werner will der
Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Einer Gesellschaft, die in
gigantischen Shows Superstars sucht oder Weltmeister im Pfahlsitzen
kürt. Höher, schneller . weiter - im allgemeinen Verständnis
heißt das auch besser. Hier knüpft der 41-jährige Lehrer an der
Schule zur individuellen Lernförderung in Maxhütte-Haidhof an. Er
hat ein Manifest verfasst mit dem Titel "Kunst im Zeitalter der
Leistungsgesellschaft". Sein Wohnhaus in der
Dr.-Karl-Senft-Straße bezeichnet er folgerichtig als
Kunsthochleistungszentrum.
Denn Werner legt größten Wert darauf, dass seine Projekte ohne
jeglichen kreativen Anspruch ausgeführt werden. Heftiger noch: Er
verweigert sich konsequent jeder Kreativität. So auch bei seinem
neuesten Vorhaben, einen Kunstweltrekord aufzustellen. Zuletzt war
es Picasso, jetzt geht es Andy Warhol an den Kragen. Dieser
steigerte sich von einer Coca-Cola-Flasche ((Coca-Cola, 1960) auf
letztlich 210 (im Werk Coca-Cola-bottles, 1962) Werner sagt:
"Ich will nicht das Rad neu erfinden, mir genügt es, mehr
Flaschen als Andy zu drucken. Und mehr produzieren bedeutet
heutzutage besser zu sein." Beim dritten internationalen
Magdeburger Kunstfestival im Elbauenpark will der Lehrer am
kommenden Samstag eine Brücke mit Tausenden Colaflaschen bemalen
und so Warhols Bestmarke aus dem Jahre 1962 übertreffen. Werner
erklärt: "Mir macht es Spaß, am Denkmal von iin den Himmel
gelobten Kunststars zu sägen. Unsere Konsumgesellschaft neigt dazu,
einzelne Vertreter als unnahbare Superstars aufzubauen und
hemmungslos zu verehren. Bereitwillig werden für Bilder von den
wenigen anerkannten Kunstgrößen Millionenpreise gezahlt. Wenn ich
Warhol übertreffe, kratze ich an seinem Star-Mythos, das macht ihn
menschlicher."
Warhol wäre erst vor kurzem 75 Jahre alt geworden. Und Werner
will sich nicht über ihn lustig machen. Sein Ziel: Die
"dunklen Seiten" der Konsumwelt aufzeigen, Ideenklau,
Verdrängungswettbewerb, Überbetonung der Leistungsorientierung.
Die Aktion mit dem Titel "Warhol besiegt" soll eine
Gesellschaft repräsentieren, die sich vielfach nur noch von
Superlativen ansprechen lässt. "Warhol besiegt" ist nicht
Werners erster Rekord-Versuch. In Tübingen malte er im vergangenen
Jahr hunderte von Picassos Stierköpfen; beim Fest der Bayern"
in Regensburg bedruckte er eine 1000 Meter lange Folie mit einem
Autoreifen.
Weitere Informationen im Internet: www.warhol-besiegt.de |
Mittelbayerische
Zeitung
Klasse! Das ist eine große Ehre
Empfang für Weltrekordler Michael Werner im Rathaus
MAXHÜTTE-HAIDHOF.
Von einem Empfang im Rathaus hätte Michael Werner nicht mal zu träumen
gewagt. Doch da hatte der 41-jährige Lehrer die Rechnung ohne Bürgermeister
Detlev Richter gemacht. Denn der lud den Kunst-Weltrekordler (MZ hat berichtet)
zum Eintrag ins Gästebuch der Stadt ein.
«Klasse!
Das ist eine große Ehre.» Michael Werner war am Mittwoch sprachlos. Mit einem
Eintrag ins Gästebuch der Stadt hatte er «frühestens gerechnet, wenn ich mal
der älteste Einwohner von Maxhütte-Haidhof bin». Doch Bürgermeister Detlev
Richter bewies Humor und Respekt für Michael Werners Intention, der
Leistungsgesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.
Das
Foto entstand beim Empfang im Rathaus in Maxhütte
- Haidhof

Michael
Werner schenkt Bürgermeister Richter (Maxhütte -
Haidhof) einen Probedruck.
Wie
bereits mehrfach berichtet, hat Werner vor wenigen Tagen einen Kunstweltrekord
aufgestellt und dabei auch noch Pop-Art-Ikone Andy Warhol entthront. Der hatte
es einst nur auf 210 Cola-Flaschen in einem Kunstwerk gebracht. Werner dagegen
hat beim dritten internationalen Kunstfestival in Magdeburg 1001 Cola-Flaschen
auf eine 130 Meter lange Aluminium-Folie gesprüht. Knapp 16 Stunden hat es
gedauert, bis der Extremkünstler den Weltrekord in der Tasche hatte und den «Grand
Prix» des Festivals. Die Überbetonung von Leistung auf die Schippe zu nehmen
oder seltsame Rekorde wie die im Pfahlsitzen auch der Bürgermeister hat dafür
was übrig. Neben einem Präsentkorb gab´s für Werner dem Anlass entsprechend
eine Cola-Flasche. Der Künstler ohne Anspruch auf Kreativität revanchierte
sich mit einem Probe-Exemplar des Flaschen-Rekords. Richters Wunsch: Der nächste
Rekordversuch soll in Maxhütte über die Bühne gehen.
Schwandorfer Wochenblatt
"Ich kann es gar nicht glauben!"
Von Norbert Eimer
Maxhütte-Haidhof:
Er hat es geschafft. Michael Werner hat es geschafft. Am
Wochenende stellte der Lehrer aus Maxhütte in Magdeburg einen neuen
Kunstweltrekord auf. Nach 16 Stunden hatte der Pädagoge 1001 Cola-Flaschen auf
eine 130 Meter lange Folie gesprüht. (Wir berichteten) "Ich kann es noch
gar nicht glauben!", sagte Werner müde und abgekämpft, aber glücklich.
Beinahe hätte das Wetter einen Strich durch die Rechnung des neuen
Weltrekordhalters gemacht. Entgegen der sehr günstigen Wetterprognose blies der
Wind am frühen Nachmittag so kräftig, dass jeder neu ausgelegte Meter Folie
mit Eisenstangen gesichert werden musste.

Der 41-jährige musste sich bis zur völligen Erschöpfung
verausgaben, um den Rekord aufzustellen. Die Konzeption des Projekts verlangte,
dass Werner Hilfsangebote von Passanten ablehnt und als Einzelkämpfer alle
Arbeiten erledigen musste. Mit seinem Rekord schubste der Lehrer keinen
geringeren vom Rekordthron als den amerikanischen Popart-Künstler Andy Warhol.
Dieser hatte zwischen 1960 und 1962 gleich mehrere Projekte mit Colaflaschen
verziert, steigerte sich von einer aber letztlich nur auf 210.

Werner sagte, ihm sei es bei seinem Rekord nicht um Kreativität
gegangen, sondern um "mehr Flaschen als Andy".
Mittelbayerische
Zeitung
Titelseite:
Michael
Werner holt sich den Cola-Flaschen-Rekord
Andy Warhol,
Ikone der Pop-Art, ist entthront. Von einem Lehrer. Der 41-jährige
Michael Werner aus Maxhütte-Haidhof hat beim 3. internationalen
Kunstfestival in Magdeburg 1001 Cola-Flaschen auf eine 130 Meter lange
Aluminium-Foliegesprüht. Warhol hatte es 1962 lediglich auf 210
Cola-Flaschen gebracht.
Städtedreieck:
Ein Weltrekordler aus Maxhütte-Haidhof
1001 Cola-Flaschen: Extremkünstler Michael Werner
entthront Pop-Art-Ikone Andy Warhol
Von Michael Hitzek
STÄDTEDREIECK. Andy Warhol, Ikone der Pop-Art, ist entthront. Von einem
Lehrer. Der 41-jährige Michael Werner aus Maxhütte-Haidhof hat beim dritten
internationalen Kunstfestival in Magdeburg 1001 Cola-Flaschen auf eine 130
Meter lange Aluminium-Folie gesprüht. Warhol hatte es 1962 lediglich auf 210
Flaschen gebracht.
Schweißgebadet und mit tauben Fingern vom Sprühknopfdrücken ist Werner
am Montagabend wieder in Maxhütte-Haidhof angekommen. Knapp 16 Stunden hat es
gedauert, bis der Extremkünstler seinen neuesten Weltrekord in der Tasche
hatte. «Bei den Cola-Flaschen bin ich jetzt besser als Andy. Ich kann es noch
gar nicht glauben», sagt Werner.

Michael Werner aus Maxhütte - Haidhof
mit seinem Kunstweltrekord
Beinahe hätte das Wetter einen Strich durch die Rechnung des neuen
Weltrekordhalters gemacht. Der Wind blies so kräftig, dass jeder neu
ausgerollte Meter Folie mit Eisenstangen gesichert werden musste, bevor er
winddicht verklebt wurde. Dadurch geriet der Zeitplan durcheinander. Das
gesteckte Ziel, mehr als 1000 Flaschen zu drucken, schien nicht mehr
realisierbar. Glücklicherweise beruhigte sich die Wetterlage am Abend und
Werner konnte die verlorene Zeit wieder gutmachen. Der Lehrer musste sich bis
zur völligen körperlichen Erschöpfung verausgaben, um den Rekord
aufzustellen. Die Konzeption des Projekts verlangt, dass Werner Hilfsangebote
von Passanten ablehnt und als Einzelkämpfer alle Arbeiten selbst erledigt.
Um die Leistungsgesellschaft als Künstler zu repräsentieren, muss eben
auch Werner an die Grenzen körperlicher Belastung gehen. Auf den Knien
robbend kämpfte er sich Meter für Meter über die Brücke. Mit Knieschützern
versuchte er die Belastungen durch das stundenlange Hin- und Herrutschen
abzufedern, Blasen entstanden trotzdem. Werner nahm bei dem Weltrekord drei
Kilogramm ab, obwohl er über den Tag verteilt sechs Liter Flüssigkeit zu
sich nahm.
Kritik an Leistungsgesellschaft
Werner will der Leistungsgesellschaft den Spiegel vorhalten. Höher,
schneller, weiter im allgemeinen Verständnis heißt das auch besser. Wie
berichtet, legt Werner größten Wert darauf, dass seine Projekte ohne
jeglichen kreativen Anspruch ausgeführt werden. Heftiger noch: Er verweigert
sich konsequent jeder Kreativität. Sein Ziel ist es, die «dunklen Seiten»
der Konsumwelt aufzeigen wie Ideenklau, Verdrängungswettbewerb oder die Überbetonung
der Leistungsorientierung.
DER NEUE TAG
Andy Warhol übertroffen
Michael Werner aus Maxhütte stellt Kunstweltrekord in Magdeburg
auf
Von Anastasia Poscharsky-Ziegler
Maxhütte/ Magdeburg. Der Oberpfälzer Michael Werner ist Extremkünstler.
Mit Aufsehen erregenden Aktionen macht der 41-jährige Lehrer seit Jahren
spektakulär von sich Reden: etwa im Jahr 2000 in der Altstadt Regensburgs mit
seinem Autoreifenabdruck auf tausend Metern, oder vor einem Jahr in Tübingen
mit hunderten von "geklonten Picasso-Stierköpfen" im
Schlossbergtunnel.
1001 Cola-Flaschen
Am Wochenende stellte Michael Werner beim 3. Internationalen
Kunstfestival Magdeburg in der Nacht zum Sonntag einen neuen Kunstweltrekord
auf: er bedruckte in fast sechzehnstündiger Arbeit auf der Angerbrücke im
Elbauenpark eine 130 Meter lange Alufoilie mit 1001 Coca-Cola- Flaschen und übertraf
damit Andy Warhols Bestmarke von 210 Flaschen aus dem Jahr 1962.
Sein zuvor geäußertes Ziel Andy Warhol zu besiegen, hat Werner
damit erreicht und seine Gesellschaftskritik am "Mehr ist besser" und
"höher, schneller, weiter" und am Guiness-Weltrekordbuch durch eine
neue Aktion manifestiert. Werner kritisiert, dass nicht schöpferisches
Schaffen, sondern rekordsüchtiges Streben in unserer Gesellschaft zu viel zählt.
Werners Kritik richtet sich hierbei durchaus auch gegen Künstler
von Weltruf: beispielsweise wendete sich Werner 1995 gegen die spektakuläre
Reichstagsverhüllung von Christo, indem er im Fernsehstudio von SAT. 1 in
Berlin im Frühstücksfernsehen ein Reichstagsmodell einbetonierte und zuvor vom
Radiosender Antenne Bayern für diese Idee als "Bayer des Tages"
ausgerufen wurde.
Der Anblick der nun in Magdeburg komplett bedruckten Folie mit
Colaflaschen ist nur den Festivalbesuchern möglich. Am Ende des Festivals am
14. September wird das Kunstwerk vernichtet. Am Kunstfestival Magdeburg nehmen
achtzig Künstler aus zwölf Ländern teil.
Weitere Infos auf der Homepage des Künstlers
www.warhol-besiegt.de
MDR-Teletext
Tafel 135
Warhol
besiegt - Neuer Kunstweltrekord
Der Aktionskünstler Michael Werner hat auf dem
dritten internationalen Kunstfestival in Magdeburg einen Weltrekord aufgestellt:
In knapp 16 Stunden sprayte er 1001 Colaflaschen auf eine 130 Meter lange
Aluminiumfolie.
Der 41 jährige Lehrer schubste damit keinen
geringeren vom Rekordthron als den amerikanischen Popart-Künstler Andy Warhol.
Dieser hatte zwischen 1960 und 1962 gleich mehrere Projekte mit Colaflaschen
verziert, steigerte sich von einer aber letztlich nur auf 210. Werner sagte, ihm
sei es bei seinem Rekord nicht um Kreativität gegangen, sondern um "mehr
Flaschen als Andy".

Mittelbayerische
Zeitung
Kultur
Künstler
aus Maxhütte
Rekord
mit Flaschen
Magdeburg (ddp). Ein Oberpfälzer hat in der
Nacht zu Sonntag einen kuriosen Weltrekord auf dem III. internationalen
Kunstfestival in Magdeburg aufgestellt. Der Aktionskünstler Michael Werner aus
Maxhütte bei Regensburg hatte in fast 16-stündiger Arbeit 1001 Colaflaschen auf eine 130 Meter lange
Aluminiumfolie gesprayt. Er stellt damit die Leistung des amerikanischen
Popart-Künstlers Andy Warhol (1928-1987) in den Schatten. Dieser produzierte
zwischen 1960 und 1962 gleich mehrere Projekte mit Abbildungen von
Cola-Flaschen. Dabei steigerte er sich von einer auf letztlich 210
Coca-Cola-Flaschen.
80 Künstler aus 12 Ländern beteiligten sich am
III Internationalen Kunstfestival "Signale" in Magdeburg. Bis zum
nächsten Sonntag stellen sie sich mit ihren Arbeitender Malerei, Plastik,
Fotografie und Grafik vor. Täglich gibt es während des Festivals
Präsentationen und Performances.
Elbereport
Warhol
soll besiegt werden
III.
Internationales Kunstfestival mit vielen Projekten und Installationen
von Ulrich
Meinhard
Den
bekanntesten Vertreter der Pop-Art, Andy Warhol, will der Künstler Michael
Werner am 6. September im Elbauenpark "besiegen". Das geht
natürlich nicht mehr Aug in `Auge, denn Warhol starb 1987. Ein
Dauerbrenner sind seine stilisierten Darstellungen von Piktogrammen aus
der Werbung. Werner will sich ein über 100 Meter langes Coca-Cola
Transparent gestalte. Sein Projekt ist Teil des III. internationalen
Kunstfestivals.
Eröffnet
wird die diesmal im Elbauenpark präsentierte Kunst-Schau unter dem Motto
"Signale" am Abend des 5. September. Zehn Tage lang werden 80
Künstler aus 13 Ländern ihre Bilder und Skulpturen sowie viele einmalige
und außergewöhnlichen Projekte und Installationen den ... Besuchern
präsentieren...
Magdeburger
Volksstimme
3.
Magdeburger Kunstfestival
Faszination
und Performance
Von
F.-Rene Braune
Magdeburg.
...Galina
Brieger trägt ihr Herz im Gesicht - wer sie kennt, kann in diesem Gesicht
den Stand der Dinge erkennen. Und diese Dinge drehen sich seit 1999
eigentlich immer um das Thema "Magdeburger Kunstfestival".
Wenn`s in ihrer Gala-Galerie einmal nicht so läuft - Gemach,
Gemach. Wenn aber ihr Kind, das Festival, in Gefahr gerät, dann sollte
man sich hüten, in die Nähe ihres ukrainischen Temperaments zu geraten.
Botschafter aller Herren Länder, Wirtschafts- und Kulturpolitiker,
potenzielle und wahrhaftige Sponsoren dürften von der Frau ein Liedchen
mit dem Titel "Beharrlichkeit" singen können. Die Galeristin
ist ein Kunst-Junkie, der es wieder mal geschafft hat: vom 5. bis zum 14.
September findet im Elbauenpark das "3. Magdeburger Kunstfestival"
statt.
"Und wie
immer", so die Rothaarige, "war es eine Frage des Geldes". Für
die Summe, die den Kauf eines Mittelklasse-Autos mit Standardausstattung
ermöglichen würde, holt die Galeristin 80 Künstler aus 13 Ländern in
die Landeshauptstadt - Performance, Videokunst, Malerei, Bildhauerei und
Installationen.
Nachdem die
beiden ersten Festivals ihren "Hauptspielort" in einer
ehemaligen Fabrikhalle in der Mittagstraße hatten. wird nun der
Elbauenpark Austragungsort sein.
In der Messehalle 1, der Orangerie sowie in zwei
Künstlergaragen werden nicht nur Kunstwerke unterschiedlichster Genres zu
sehen sein. sondern ebenfalls der Entstehungsprozess von Kunst...
Zu den Aktionen, die das Attribut "spektakulär"
verdienen, zählt zweifellos der Kunstweltrekord "Warhol
übertroffen" von Michael Werner. In einer gigantischen Aktion will
der deutsche Künstler auf einer mehr als einhundert Meter langen
"Bildrolle" über 1000 Colaflaschenabbilden und damit das
längste Coca-Cola-Bild der Welt schaffen...
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass viele Magdeburger die
Chance zum Besuch wahrnehmen - denn auch in dieser Beziehung hat das
"Magdeburger Kunstfestival" eine bemerkenswerte
"Tradition".
Katalog
erschienen zum 3. Magdeburger
Kunstfestival
Kunstaktion "WARHOL besiegt"
Kunstweltrekord beim 3. Magdeburger Kunstfestival
In einer gigantischen Kunstaktion wird
Extremkünstler Werner in Magdeburg einen einmaligen Kunstweltrekord
aufstellen. Auf einer über 150 Meter langen Bildrolle werd Werner über
tausend Coca-Cola bottles abbilden und somit Andy Warhols Bestmarke aus
dem Jahre 1962 deutlich übertreffen. Dieser steigerte sich von einer
Coca-Cola bottle (Coca-Cola, 1960) auf 3, 5, 112 (Green Coca-Cola bottles,
1962) und schließlich auf 210 Coca-Cola bottles (210 Coca-Cola bottles,
1962).
Der Kunstweltrekord wird in
der Herrenkrugstraße im Elbauenpark stattfinden. Die Besucher des
Kunstfestivals können Schritt für Schritt mitverfolgen, wie das längste
Coca-Cola-Bild der Welt entsteht.
Die Colaflaschen werden
durch eine Schablone aufgesprüht, dadurch ähneln die Abbildungen den
Siebdrucken WARHOLS.
Der Kunstweltrekord soll unserer Leistungsgesellschaft mit ihrem
Tunnelblick in Richtung Höchstem und Längstem portraitieren.
Wir leben in einer Epoche, in der Rekorde im Pfahlsitzen und Heißluftballonweitfliegen
breite Beachtung finden. Der zeitgenössische Künstler hat die
Verpflichtung, das starke gesellschaftliche Verlangen nach Größtem und Längstem
zu reflektieren.
Der Anblick der komplett bedruckten Silberfolie wird nur den
anwesenden Besuchern der Kunstaktion möglich sein. Am Ende des Festivals
wird das Kunstwerk in kleinere Einheiten zerschnitten und als Ganzes
vernichtet. Nur in der Erinnerung und auf Fotografien kann der
Gesamteindruck gespeichert werden.
 
Frühere Projekte
Der neue Tag, Sulzbach
Rosenberger Zeitung, Amberger Zeitung am Dienstag, den 31. Juli
Oberpfälzer
Künstler klont Picassos Werk
Michael
Werner zierte Tunnel in Tübingen mit hunderten von Stierköpfen
Von
Anastasia Poscharsky-Ziegler
Tübingen/Maxhütte. Vor zwei
Jahren machte Michael Werner in Regensburg von sich reden: Zur
Millenniumsfeier bedruckte er per Autoreifen ein tausend Meter langes
Papierfolienband. Jetzt hat der in Maxhütte-Haidhof lebende Extremkünstler
in Tübingen große Aufmerksamkeit erregt. Er tapezierte und bemalte den
220 Meter langen Schlossbergtunnel innerhalb von 30 Stunden mit hunderten
von nachgeahmten Picasso-Stierköpfen.
Werner verbrauchte 37 Liter Kleister,
22 Pinsel und dutzende von Farbflaschen. Arg in Zeitnot geraten feuerten
ihn die Zuschauer bei seiner Schufterei über zwei Tage und eine Nacht an:
"Du schaffst es! Gib nicht auf!" Die Aktion "Picassos Stier
geklont" war Bestandteil der Kunstaktion "Tunnel-Art", die
zum zweiten Mal mit insgesamt dreißig Künstlern aus Deutschland, Italien
und Frankreich stattfand. Mittlerweile wurde das auf Kachel aufgeklebte
Stierköpfebild durch die Stadt Tübingen vernichtet. Warum? Weil eben
alles vergänglich ist im Leben.
Michael Werner, geboren 1961 in München,
widmet sich seit 1994 der Entwicklung seiner Stilrichtung nach seinem
"Manifest des Superlativismus", das sogar Aufnahme in die
Bibliothek des Essener Folkwang Museums fand. Die aufsehenerregende Aktion
in Tübingen ist nur ein neuer Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn,
die aktuelle Themen aus der Gesellschaft aufgreift.

Werner bleibt seinem neuen
"Kunstweltrekord" nach dem Leistungssportmotto "höher,
schneller, weiter" treu und vollbrachte mit seinem 22000
Quadratzentimeter großen Stierköpfebild auch körperlich eine extreme
Leistung, die von den zahlreichen Passanten und Zuschauern bewundert, ja
mitunter auch bedauert wurde. Der per Schablone mit wasserlöslicher
Acrylfarbe hundertfach "geklonte" Stier Picassos soll an die
gerade im Tiersektor aktive Genforschung und an die BSE-Krise erinnern und
eine Parallele zum ersten geklonten Schaf Dolly bilden.
Verwirklichen
konnte Werner sein ehrgeiziges Projekt nur durch den Sponsor, der ihm auch
schon für den Autoreifendruck vor zwei Jahren das wesentliche Material
geliefert hatte: Die Pirker Firma Hueck-Folien stellte auch dieses Mal das
notwendige Grundmaterial (silberne Aluminiumfolie) zur Verfügung - denn
die Kacheln der Tunnelwände hatte Werner nicht bemalen dürfen.
Mittelbayerische Zeitung, Dienstag, den
16. Juli 2002,
Titelseite:
Nicht kreativ, dafür aber besser als Pablo
Picasso
Michael Werner hat es nicht so mit der
Leistungsgesellschaft. Der Lehrer aus Maxhütte-Haidhof hat den
Superlativismus begründet, eine Kunstrichtung, die den Menschen auf ihrer
Jagd nach immer neuen Rekorden und Extremleistungen einen Spiegel
vorhalten soll. Die MZ hat Michael Werner zum Interview gebeten
Städtedreieck:
Michael Werner: Nicht kreativ, aber
besser als Pablo Picasso
Der Extremkünstler verwandelt Tübinger
Tunnel in ein Kunstwerk
Von Michael Hitzek
Maxhütte-Haidhof: Im so genannten normalen Leben
unterrichtet 'Michael Werner an der Schule für individuelle Lernförderung.
In seiner Freizeit widmet sich der 40-Jährige dem Superlativismus. So heißt
die Kunstrichtung, die Werner selbst begründet hat. Dabei geht es ihm
nicht um einen kreativen Prozess. Im Gegenteil. Er will anerkannte Künstler
nur übertreffen. Auf Werners Homepage im Internet ist zu lesen: "Wir
leben in einer Epoche, in der Rekorde im Pfahlsitzen und Dominosteinbauen
breite Beachtung finden. Der heutige Künstler hat die Verpflichtung, das
starke gesellschaftliche Verlangen nach Größtem und Längstem zu
reflektieren."
"Größer bedeutet heute besser"
In Tübingen hat er es jüngst geschafft, Pablo
Picasso zu übertreffen. Der Extremkünstler bedruckte in 30 Stunden
nonstop ein mehr als zweihundert Meter langes Bild mit hunderten von
Stierköpfen. Picasso schuf im Jahre 1943 aus einem Fahrradsattel und
einer Lenkstange seinen weltberühmten Stierkopf. Picasso - für Werner
mehr als ein guter Sparringspartner: "Sein gigantischer, übermenschlicher
Ruhm provoziert noch größere Kunstwerke. Und größer bedeutet
heutzutage auch besser." In Tübingen ging der Lehrer an die Grenzen
körperlicher Belastbarkeit - ähnlich wie die viel bewunderten
Extremsportler. Im Schlossbergtunnel, ein von Fußgängern und Radfahrern
viel genutzter Zugang zur Altstadt, musste er zunächst 220l Meter
Spezialfolie eigenhändig an die Tunnelwand kleistern. Fünf Stunden
arbeitete er, bis die Folie ausgerollt und mit Kleister durchtränkt war,
drei Stunden benötigte er für die Befestigung an der Tunnelwand, weitere
22 Stunden pinselte er vom Publikum angefeuert Stierköpfe auf die Folie.
Völlig erschöpft erreichte er nach zwei Tagen und einer Nacht schließlich
das Ende des Tunnels.
Das Kunstwerk wird vernichtet
Im Internet heißt es: "Die Betrachter
werden von den Köpfen förmlich angestiert, als wollen die Stierköpfe -
Sinnbild für die Kraft der Natur - die Menschen zu einem
verantwortlichen Umgang mit Natur und Welt mahnen."
Der Anblick des komplett bedruckten Tunnels wird
den Besuchern der TÀrt, dem experimentellen Kunstfestival Tübingens, nur
bis zum 23. Juli möglich sein. Anschließend wird das Bild als Ganzes
vernichtet. Nur in der Erinnerung und auf Bildträgern kann der
Gesamteindruck gespeichert werden. Der Tunnel verwandelt sich wieder in
eine Unterführung.

Michael
Werner im Tunnel
Mittelbayerische Zeitung, Dienstag, den
16. Juli 2002,
Alles ist möglich
NACHGEFRAGT
Herr Werner, wann können wir ihre Extremkunst
im Städtedreieck erleben?
Zunächst muss ich abklären, ob ich ohne
Sauerstoffgerät die Eiger Nordwand im Stile Christos mit Stoffen und Schnüren
verpacken kann. Danach ist alles möglich. Allerdings vermeide ich
ausgetretene Pfade. Ausstellungen in Galerien finde ich langweilig. Kunst
gehört auf die Straße.
Steckt da ein tieferer Sinn dahinter?
Ja. Als zeitgenössischer Künstler möchte ich
unsere Leistungsgesellschaft widerspiegeln. Deshalb heißt mein Motto auch
"höher - schneller - weiter". Meine Kunst setzt sich kritisch
mit den Auswüchsen extremen Denkens und Tuns auseinander. Wir laufen
Gefahr, dass Menschen, die nicht so viel leisten können, auf der Strecke
bleiben. Nur wer sich an Bungee-Seilen von Brücken stürzt oder reißende
Sturzbäche im Kajak durchquert, ist "in". Wer alten Menschen
hilfreich zur Seite steht, bekommt keine Anerkennung.
Spielt bei dieser Argumentation Ihr Beruf als
Sonderschullehrer eine Rolle?
Ich erlebe täglich, wie viele positive
Eigenschaften unsere Schüler haben. Es ist falsch, sie über ihre Schwächen
zu definieren.
Interview: hi
Schwandorfer wochenblatt, Mittwoch10. Juli
2002
Titelseite:
Kunstweltrekord
von
Michael WERNER aus Maxhütte - Haidhof

Michael Werner aus
Maxhütte
- Haidhof stellte mit 30-stündiger Arbeit einen Kunstweltrekord auf.
Alles darüber auf Seite 8.
Seite 8: Der
mit den Stierköpfen tanzt
Stierköpfe haben es einem Maxhütter angetan
- sofern sie von Picasso sind
Von Melanie Kroiss
Der Mann sei süchtig nach Rekorden, sagen die
einen, der Mann will einfach nur Materialschlachten veranstalten sagen die
anderen. Die Wahrheit über den Extremkünstler Michael Werner liegt wohl
irgendwo dazwischen. Seinen neuesten Clou hat der gebürtige Münchner in
Tübingen gelandet:
Nach 30 Stunden Schwerstarbeit hatte der 40-Jährige einen 220
Meter langen Tunnel in der Innenstadt von Tübingen durchgehend mit
hunderten Picasso-Stierköpfen bemalt. Titel seiner Arbeit: "Picassos
Stierköpfe geklont".

Im Rahmen der TÀRT einem experimentellen
Kunstfestival in Tübingen, ließ sich Michael Werner zu seiner
"Wahnsinnstat" hinreißen. Der Künstler musste dabei an die körperlichen
Belastungsgrenze gehen. Unter den Augen hunderter begeisterter Zuschauer,
rollte er die 220 Meter lange Folie aus, durchtränkte sie mit Kleister
und befestigte sie an der Schlossbergtunnelwand. Danach brauchte er sage
und schreibe 22 Pinsel und duzende Farbflaschen, um seine Stierköpfe auf
die Folie zu malen. Nach zwei Tagen und einer Nacht konnte es sein Werk
vollenden.
Die 30 Stunden Zeitlimit, die er sich setzte,
schienen zur Halbzeit unerreichbar, schließlich unterstützten die
Organisatoren der TÀRT Michael Werner mit Essen und Trinken, das sie ihm
direkt zu seinem Arbeitsplatz am jeweiligen Tunnelteil brachten, damit er
selbst während er aß, weitermalen konnte. Die jubelnden und
aufmunternden Zuschauer taten den Rest.

Zu sehen sind die "Klone" in Tübingen
noch bis zum 23. Juli, bis zum Ende des Kunstfestivals.
Südwestdeutsche Landeszeitung, Reutlinger
Generalanzeiger, Metzinger - Uracher General - Anzeiger, Dienstag, den
9. Juli 2002, S. 18
Licht am anderen Ende
Tunnel frei für Künstler: Malerei,
Installation, und Performance
Tübingen. (dha) Buntes, Provokantes wie
Konfrontatives stellten 34 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland,
Italien und Frankreich am vergangenen Wochenende im Tübinger
Schlossbergtunnel Passanten vor. Zwei Tage und eine Nacht währte das
bereits aus dem Vorjahr bekannte Ereignis. Mit Lichtinstallationen,
Klangperformances, Malerei und einem angestrebten Weltrekord brachten Künstler
zum Anfassen Leben in das Verbindungsstück zwischen Haagtor und
Hauptbahnhof.

Michael Werner mag`s extrem: Trotz schmerzender Hände
wollte er mit seiner Arbeit bei der Tübinger Tunnel - Art Picassos
Stierkopf so oft wie möglich an die Wand bringen.
Verdutzt bleiben einige Passanten stehen.
Aufmerksam verfolgen sie einige Minuten das Treiben von ihren Augen, bevor
sie den Mann ansprechen, der am Boden kniend die Tunnelwand der gesamten Länge
nach tapeziert. Anschließend malt er mit einer Schablone Picassos berühmten
Stierkopf auf. So sehr die Hände auch schmerzen, eines weiß der Extremkünstler
Michael Werner: "Aufgegeben wird nicht. ..."
Dass seine Arbeit nicht immer auf Gegenliebe stößt,
ist dem Bayer nicht neu. "Meinungsextreme sind erwünscht. Meine
Kunst ist die Antwort auf die Extreme der Leistungsgesellschaft. In
Zeiten, in denen Downhill, Fallschirmspringen und andere Extremsportarten
boomen, halte ich der Gesellschaft einen Spiegel vor, indem ich den
Stierkopf eines der TopTen-Maler des 20. Jahrhunderts hier aufmale."
Noch rund zwei Wochen wird das Kunstwerk im Tunnel zu bewundern sein. Und
vielleicht so hofft der Regensburger, sehen die Passanten ja das Licht am
anderen Ende. ...
Rundschau, Wochenzeitung Stadt und
Landkreis Schwandorf, vom 11. Juli 2002, S. 11 "Kultur - Report"

Picasso "getunnelt": Der
Maxhütter Extremkünstler Michael Werner stellte bei der TÀRT in Tübingen
eine neue Bestmarke im Kunstsektor auf. Werner bemalte den 220 Meter
langen Schlossbergtunnel komplett mit hunderten Picasso-Stierköpfe. Nach
30 Stunden zermürbender Arbeit erreichte Werner völlig erschöpft das
Ende des Tunnels. Die unzähligen Stierköpfe überdauern als einziges
Kunstwerk die TÀRT und können noch bis zum 23. 7. begutachtet werden.
Schwäbisches Tagblatt, 5. Juli 2002
Ein Wochenende mit vielen
Tunnelblicken
Letztes Jahr war
Premiere, nun geht es in die zweite Runde: Vom morgigen Samstag, 14
Uhr bis zum Sonntag um 17 Uhr werden über 50 Künstler den Tübinger
Fußgängertunnel zur Ausstellungsmeile umfunktionieren, Malerei,
SprayKunst, Asphaltkunst, Skulpturen, Videokunst, Fotografien, Kostümdarbietungen,
Land-Art, Copy-Kunst, Lichtinstallationen und Materialcollagen präsentieren.
Die Künstler selbst, so heißt es, sind kontinuierlich anwesend
(haben die Matratzen dabei?) und zum Dialog mit dem Publikum bereit.
Keine Zeit zum Schlafen hat auf jeden Fall der
Leistungsgesellschaftskünstler MICHAEL WERNER, der den selbst
aufgerufenen Superlativismus vertritt, WERNER überbietet für (un)gewöhnlich
Werke bedeutender Künstler, nicht kreativ, sondern in Hinsicht auf
die pure Menge. Diesmal will er ein 200 Meter langes Bild nonstop
mit hunderten von Stierköpfen bedrucken, die Picassos
Radsattel-Lenkstangen-Stierkopf entlehnt sind. Die Termine für die
musikalischen, filmischen und theatralen Darbietungen, die die
Ausstellung begleiten sind morgen auf der Was-Wo-Wann-Seite zu
lesen.
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Moritz Stadtmagazin für Tübingen/Reutlingen,
Juli 2002
Kunst im Tunnel
Zum zweiten Mal nach
2001 verwandelt sich der Tübinger Schlossbergtunnel für zwei Tage
und eine Nacht zu einer offenen Galerie. Unter dem Motto „Kunst im
Dialog“ stellen 30 Künstler ihre Exponate in dem ungewöhnlichen
Ort aus und laden Passanten zum Innehalten, Staunen und Nachdenken
ein.
Wenn man „Otto
Normalverbraucher“ nicht in die Kunsthallen und Galerien bringen
kann, dann muss man eben die Kunst
unter das Volk bringen. Das sagten sich
Carsten Kauth
und Jürgen Leschinger ,
Mitveranstalter von T’Art im vergangenen Jahr und verwandelten den
Tübinger Schlossbergtunnel
in eine Galerie. „Ziel war es, Kunst raus aus dem elitären und
sterilen Rahmen eines Museums zu bringen und dadurch Hemmschwellen
abzubauen“, so Leschinger.
In diesem Jahr setzen
die Beiden das inzwischen etablierte Projekt fort. 30 lokale, überregionale
und internationale Künstler präsentieren Malereien, Zeichnungen,
Druckgrafiken und Skulpturen in dem über 200
Meter langen Tunnel. Im vergangenen
Jahr waren es erst 20. Daneben findet ein Rahmenprogramm mit Musik,
Kabarett, Performance und Tanz statt. Das Besondere ist, dass die Künstler
die ganze Zeit über selbst anwesend sind. Dadurch könne sich ein Dialog
zwischen Betrachter und
Kunstschaffendem entwickeln, so Kauth. Obwohl Tübingen eine Stadt
der Kultur ist, treffe der Passant sonst selten auf sie“, sagt
Kauth.
Der Tunnel sei ein
idealer Ort für den Event, glaubt Kauth. Man habe damit einen Raum,
der in sich abgeschlossen und dennoch an beiden Enden offen sei. Darüber
hinaus sei es eine große Herausforderung, ein so hässliches
und düsteres Gebäude mit rein
funktionellem Charakter, in einen Ort der Kultur zu verwandeln. Die
Idee, den Event über zwei Tage und eine Nacht laufen zu lassen, sei
aus der Not geboren,
so Leschinger. Für einen Tag hätte der Aufwand nicht gelohnt und
eine Sperrung des Tunnels über Nacht sei nicht möglich gewesen.
hab
Frühere Projekte:
Der
neue Tag, 19. Juli 2000
|
Auf
der Titelseite: Kunstweltrekord
zum Fest der Bayern
Kunst darf sich nicht im Museum
verstecken, sondern gehört auf die Straße. Diesen Grundsatz
wollen Michael WERNER und Josef BOCK am Wochenende beim Fest der
Bayern in Regensburg umsetzen. Für ihren Kunstweltrekord wollen
sie eine 1000 Meter lange Bahn mit einem Autoreifen bedrucken.
Aber ins Guinnes-Buch der Rekorde wollen sie nicht.
Im
Kulturteil:
Gegen
rekordsüchtige Leistungsgesellschaft
Weiden/Regensburg.
(apz) "Kunst darf sich nicht in Museum verstecken, sondern
gehört auf die Straße!" meint der Oberpfälzer Extremkünstler
Michael Werner nicht nur, sondern setzt dies mit Hilfe von Josef
Bock auch tatkräftig um: am kommenden Samstag, den 22. Juli ab
17 Uhr wird der Oberpfälzer Extremkünstler zur
Millenniumsfeier des Freistaates, dem "Fest der
Bayern", die Maximilianstraße der Bezirkshauptstadt
sperren lassen, und mit dem blau eingefärbten Autoreifen eines
BMW´s eine tausend Meter lange Folie zu bedrucken. Die Strecke
steht für die tausend zukünftigen Jahre des neuen Millenniums,
und ist alle zehn Zentimeter genau durchnummeriert.
Der 38-jährige Michael Werner, geborener Münchner, und einst
als Sonderschullehrer am HPZ Irchenrieth beschäftigt, lebt in
Maxhütte Haidhof und macht nicht zum ersten Mal von sich reden:
Er wagte es Abbildungen des Verpackungskünstler Christo mit
Frau Jeanne Claude "einzuwickeln", und übertraf
"superlativistisch" Andy Warhols bekannte
Suppendosensammlung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Werners
Vorbild für den "Kunstweltrekord" in Regensburg ist
eine Kunstaktion aus dem Jahr 1951, als Robert Rauschenberg und
John Cage in der Fulton Street in Manhattan fünfzig Blatt
Papier aneinandergeklebten. Nach dem Prinzip "höher,
schneller, besser, weiter!" will Werner nun mit einem
lachenden und kritischen Auge diese Vorgabe übertreffen.
Michael Werner schätzt das rekordssüchtige Gewinnstreben
unserer Tage nicht. "Mit dem persönlichen sozialen
Engagement kann man niemandem imponieren, nur wenn man geclimbed
oder gecanyoned hat, ist man in!" bedauert der Extremkünstler
den Zeitgeist.
Die hellgrauen Betriebsoveralls der Firma Hueck, die von Werner
und Bock bei der Aktion getragen werden erinnern mit den
Emblemen der Sponsoren auch nicht zufällig an die
Rennfahrerstars der Formel I. Das Steuer des mit Regensburger
Motiven bemalten "Dreiers" wird Josef Bock in der Hand
halten:
Der Betriebsratsvorsitzende der Firma Hueck-Folien in Pirkmühle
wandelte schon letztes Jahr auf künstlerischen und gemeinnützigen
Pfaden für die Aktion "Das längste Bild der Welt!",
die in Weiden umgesetzt wurde. Nun ließ sich Bock von der Idee
Michael Werners schnell begeistern und fand die volle Unterstützung
seines Betriebes, welche die Folie aus
Papier-Kunststoff-Aluminium-Spezialverbund und die
Schnelltrocknende Spezialtiefdruckfarbe im Farbton "Cyan"
kostenfrei zur Verfügung stellte. Der Probelauf sechs Tage vor
dem Ereignis klappte gut und diente der handwerklicher Lösung
kleinerer Probleme.
Nach dem gelungenen Abschluss der weiß-blauen
Autoreifendruckparade am Samstag, werden ab etwa 18 Uhr an der
Ecke Kornmarkt/Pfluggasse nummerierte Unikate des Folienstreifen
für den Preis von einer Mark pro Dezimeterstreifen verkauft.
Durch die Hilfe zahlreicher potenter Sponsoren kann dieser Erlös
einer karitativen Einrichtung zur Förderung krebskranker und körperbehinderter
Kinder in Lappersdorf zugute kommen. Infos sind im Internet
unter www.extremkunst.de abrufbar. Aber ins "Guinness Buch
der Rekorde" soll die Aktion auf keinen Fall. Nein, danke!
Wer das meint, hat nichts verstanden!
|

Mittelbayerische
Zeitung, 03. 08. 00
|
Auf
der Titelseite:
Extremkünstler
Michael WERNER stellt "Kunstweltrekord" auf.
Im
Lokalteil:
Michael
WERNER: Er ist besser als Andy Warhol
Extremkünstler
stellt neuen "Kunstweltrekord" auf (Michael Hitzek)
MAXHÜTTE-HAIDHOF: Ein waschechter
Weltrekordler kommt aus Maxhütte-Haidhof. Im MZ-Briefkasten
landete jüngst folgende Meldung: "Beim Fest der
Bayern in Regensburg stellte der Maxhütter Extremkünstler
Michael WERNER einen Kunstweltrekord auf."
Kunstweltrekord? Michael WERNER, heißt es weiter bedruckte
eine 1000 Meter land Spezialfolie mit einem "in bayerischem
Blau getränkten Autoreifen". Die Stadt Regensburg hatte
eigens für den Rekordversuch Regensburgs "Prachtstraße",
die Maximilianstraße gesperrt. WERNER selbst, so stehts im
Internet (www.extremkunst.de) nachzulesen, hat die Kunstform des
"Superlativismus" gegründet. "(Ich) will nicht
kreativ sein, sondern nur besser als andere Künstler",
lautet das Credo des gebürtigen Münchners. Gemessen hat sich
WERNER schon mit mehreren Größen zeitgenössischer Kunst.
Und alle hat er sie übertroffen. Jeff Koons zum Beispiel, der
1992 drei Basketbälle in einem Wassertank zum Kunstwerk erklärte.
WERNER baute das Objekt nach - mit vier Bällen. Auch Andy
Warhol musste sich geschlagen geben. Warhol hatte 200
Suppendosen auf eine Leinwand gedruckt, WERNER fertigte
schlichtweg ein Bild mit 240 Dosen. 1977 verpackte Christo, der
Reichstags-Verpacker, 48 Exemplare der Wochenzeitschrift
"Die Zeit". Sonderschullehrer WERNER verschnürte
für sein Werk "Mehr Zeit als Christo verpackt" 84
Exemplare der Zeitschrift. Der Mann aus Maxhütte-Haidhof macht
sich nicht lustig über die Künstler. Im Gegenteil: Hinter
seinen Aktionen steht eine durchaus sozialkritische Motivation:
In einer Zeit, in der Höchstleistungen im Pfahlsitzen oder
Dauerduschen breite Beachtung finden, das ist es Aufgabe eines
jeden Künstlers, das höher, schneller, weiter-Bedürfnis der
Menschen zu reflektieren. Sagt WERNER. Der Superlativismus stand
auch hinter der Autoreifenaktion. Denn WERNER wollte die
bisherige Bestmarke des Amerikanischen Künstlers Robert
Rauschenberg aus dem Jahre 1951 übertreffen. Und er hat es
geschafft, mit einer wahren Materialschlacht: Zur Befestigung
der tausend Meter langen Spezialfolie benötigte WERNER 2000
Meter Klebeband. Die Vorbereitungen dauerten über fünf
Stunden. Ausrollen und Verkleben der Folie nahmen drei Stunden
in Anspruch. Gegen 16 Uhr löste sich die Verklebung in der Nähe
der Königsberger Straße auf einer Strecke von etwa 30 Metern.
Die Folie wurde vom Wind um etwa einen Meter zur Seite gedrückt.
Ein starker Windstoß hätte in dieser laut Mitteilung "gefährlichen
Situation" die komplette Verklebung "aushebeln" können.
Passanten und Kinder verhinderten Schlimmeres, indem sie sich
auf die Folie stellten. Die Schwachstelle wurde anschließend
erneut verklebt, der Rekordversuch gelang. Gefreut hat das auch
den Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter
Kinder Lappersdorf (VKKK); Die Spezialfolie wurde zerschnitten,
die Einzelteile des Kunstwerks für eine Mark pro Stück
verkauft. 1 150 Mark kamen so für den VKKK zusammen.
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Schwandorfer
Wochenblatt, 26. 07. 2000
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Maxhütter
Künstler liebt extreme Aktionen
1000
Meter langes Kunstwerk beim Fest der Bayern: Gegen
Rekordhascherei
(von Maren Maibom)
Einen Kunstweltrekord stellte der
Extremkünstler Michael WERNER aus Maxhütte-Haidhof am
Wochenende beim Fest der Bayern auf: 1000 Meter Spezialfolie
klebten er und sein Partner Josef Bock auf die Maximilianstraße
und bemalten sie mit einem in blaue Farbe getränkten
Autoreifen.
Die Superlativisten wollen mit ihrer Aktion allerdings
keinesfalls ins Guinness-Buch der Rekorde kommen. Die Idee war
vielmehr, "unserem leistungsorientierten, rekordsüchtigen
Zeitgeist durch Extremkunst einen Spiegel vorzuhalten", wie
Extremkünstler WERNER während der Aktion im Minutentakt durchs
Megaphon informierte.
Zur Befestigung der tausend Meter langen Spezialfolie benötigten
die beiden 2000 Meter Klebeband. Die Vorbereitungen dauerten über
fünf Stunden. Das Ausrollen und Verkleben der Folie nahm drei
Stunden in Anspruch.
Probleme bereiteten den Organisatoren die Menschenmassen, die zu
Tausenden vom Bahnhof kommend, in die Maximilianstraße strömten.
Immer wieder durchbrachen Zuschauergruppen die Absperrungen und
gefährdeten den Rekordversuch. Erst mit Hilfe der Polizei und
Megaphondurchsagen gelang es größtenteils, das Queren der
Spezialfolie zu verhindern.
Rekord musste fast abgebrochen werden
Gegen 16 Uhr hätte der Rekordversuch dann beinahe abgebrochen
werden müssen. Die Verklebung löste sich auf einer Strecke von
etwa 30 Metern und ein starker Windstoß hätte eventuell die
komplette Verklebung aushebeln können. Passanten und Kinder
verhinderten Schlimmeres, in dem sie sich - durch
Megaphondurchsagen informiert - auf die Folie stellten. Die
Schwachstelle konnte anschließend erneut verklebt werden.
Um 17.35 war es dann soweit: Die Initiatoren lagen sich in den
Armen. Wie bei Formel-1 Rennen üblich, wurde Champagner nicht
nur getrunken, sondern auch über die Köpfe der Künstler geschüttet.
1000 Meter Folie waren in bayerischem Blau bedruckt.
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Im
Anschluss an die Aktion wurde die Folie zerschnitten und die
Zuschauer konnten für eine Mark ein zehn Zentimeter großes
Folienstück kaufen. Das Zerschneiden sei ein Zeichen für die
Vergänglichkeit, so WERNER. Bisher konnten 1120 DM bei der
Verkaufsaktion eingenom-men werden. Den gesamten Verkaufserlös
erhält der Verein für körperbehinderte und krebskranke Kinder
in Lappersdorf.
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Der
neue Tag, 04. Juni 1998 (Kultur)
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Reichtagsverhüller
Christo verpackt
Wernberger
Künstler Michael WERNER gewinnt ersten virtuellen
Internet-Kunstpreis
Wernberg. Der Wernberger Künstler
Michael WERNER belegte beim ersten virtuellen Kunstpreis, der
weltweit im Internet ausgetragen wurde, den ersten Platz. Über
175 000 Personen besuchten rund um die Welt von Januar bis April
1998 per Internet den ersten virtuellen Kunstwettbewerb. Dieser
wurde vom "Forschungsinstitut bildender Künste" (Nürnberg)
in Zusammenarbeit mit der Kölner Cyber Gallery Online Micro
Systems (OMS) ausgerichtet.
Den ersten Platz in der Sparte
"Bildhauerei" belegte ein Künstler aus der
Oberpfalz: Michael WERNER. Er wird für sein Werk
"Ehepaar Christo - verpackt" die "Goldene
Palette" erhalten.
Der 1961 in München geborene
WERNER beschäftigt sich seit 1994 mit virtuellen Kunst.
Im Alltagsleben ist er Lehrer an einer Sonderschule.
WERNER setzt sich in seinem prämierten
Werk kritisch mit dem Reichtagsverhüller Christo
auseinander: er zeigt das Ehepaar Christo in verpacktem
Zustand. Eine Perspektive, an die sich Christo noch gewöhnen
muss. Die 160 mal 90 Zentimeter große Abbildung von
Christo und seiner Ehefrau Jean-Claude verhüllt WERNER
mit durchsichtiger Folie und Packschnur.
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WERNER gründete eine neue zeitgenössische
Kunstrichtung: den "Superlativismus". In einer Zeit,
in der Höchstleistungen im Eieressen und Dauerduschen in der Öffentlichkeit
breite Beachtung finden, hat nach WERNERs Meinung auch der Künstler
die Verpflichtung, das gesellschaftliche Verlangen nach Größtem
und Längstem zu befriedigen.
Deshalb versucht er berühmte Künstler
zu übertreffen. Wenn Andy Warhol beispielsweise 200 Suppendosen
auf eine Leinwand druckt, dann fertigt WERNER ein Bild mit 240
Suppendosen an. Auch Christo wurde von WERNER bereits übertroffen.
1977 verpackte Christo 48 Exemplare der Wochenzeitschrift
"Die Zeit", WERNER verschnürte für sein Werk
"Mehr Zeit als Christo verpackt" 84 Exemplare der
Wochenzeitschrift.
Die Preisverleihung findet am 6. Juni
1998 in Nürnberg statt. Ab 17 Uhr können in der Galerie des
"Forschungsinstituts bildender Künste" (Winterstr. 1,
90431 Nürnberg) Werke von WERNER besichtigt werden. Das Werk
"Ehepaar Christo - verpackt" wurde zwischenzeitlich
von einer Computerfirma erworben. Es kann in einer zeitlich
unbegrenzten Ausstellung in der "European Cyber Gallery of
Modern Art" im Internet begutachtet werden Abteilung
Cybermuseum.
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Die
Woche - Hamburg, 25. Mai 1995
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Letzte
Seite (Menschen):
The
winner is... WERNER!
Michael
Berger über
einen Künstler, der Christo in den Schatten stellt
Christo, Sie können einpacken!
Ein "Extremkünstler" mit dem Markennamen
"WERNER" ist angetreten, Ihnen den Rang
abzulaufen. Der Mann, Sonderschullehrer aus der
Oberpfalz, hat das Wesen der Ästhetik erfasst, das bei
der Künstlervereinigung Christo & Jeanne-Claude
in den Zahlen steckt: 90 Fassaden-Alpinisten werden vom
17. Juni an 100 000 Quadratmeter Gewebe aus 70 500
Kilometer Webgarn über den Berliner Reichstag stülpen
und ihn mit 15 600 Meter Seil umschlingen.
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Die Aktion soll 6,3 Millionen Besucher
anlocken. Übersetzt ins Sportliche heißt das (nach WERNER): "Höher,
schneller, weiter". Der Komparativ ist bereits Superlativ
geworden: "Das größte Ereignis seit dem Mauerfall",
nennt Berlins Kultursenator Roloff-Momin die
Reichstagsverpackung. Hier knüpft Werner mit seinem
"Projekt für Berlin" an: Er plant eine Reistagsumhüllung
aus Beton! Denn: "Die außergewöhnliche
Bedeutung" des Gemäuers "verlang nach einer stabilen
Verpackung".
Ein "Freundeskreis Einbetonierter
Reichstag" ist gegründet, Entwürfe liegen vor, Fördermittel
sind erwünscht. Beton verschaffe dem Gebäude ein "zeitgemäßes
Design", was aber nebensächlich sei. WERNER "will
nicht kreativ sein, sondern nur besser als andere Künstler".
Dass er Großkünstler übertreffen
kann, hat er mehrfach bewiesen. Jeff Koons zum Beispiel, der
1992 drei Basketbälle in einem Wassertank zum Kunstwerk erklärte.
WERNER baute das Euvre nach - mit vier Bällen.
Schon einmal schwang sich der Verfasser
des Manifests "Kunst im Zeitalter der
Leistungsgesellschaft" auf das Trittbrett von Christo & Jeanne-Claude:
1991, als die beiden Leistungskünstler in Japan 1340 blaue und
in Kalifornien 1760 gelbe "Umbrellas" aufstellen ließen,
entfaltete er im Bayerischen, wo der geographische Mittelpunkt
Europas ausgemacht wird, einen (in Zahlen: 1) Sonnenschirm,
"um uns gedanklich und praktisch in das Christo-Projekt
einzubinden". Dies geschah vom Vorbild unbemerkt. Das wird
beim Reichstag anders sein. Dann sollten Sie sich schamhaft verhüllen,
Christo!
Seitenanfang
Mehr
Informationen zu Michael WERNER:
www.extremkunst.eu
1000 Bananen für Berlin -
Kunstweltrekord
www.kunstweltrekord.de
Hai-Alarm in der Oberpfalz
www.freeweiwei.de
Werden
Sie Ai Weiweis Doppelgänger - Kunstprojekt zum Mitmachen!
www.ruhrrekord.de
Extremkunst
bei der Ruhr2010 -
mit dem Fahrrad auf der Autobahn
www.haring-getoppt.de/maximaus
Die bemalte Skaterbahn
www.aktion-friedenselche.de
mit vielen Elchen beim FESTIVAL MITTE EUROPA
www.haring-getoppt.de
Michael Werner toppt Keith Haring
www.kunstweltrekord.de
1000 Meter Autoreifendruck in Regensburg
www.picasso-geklont.de Michael
Werner in einem Tunnel voller Stiere
www.warhol-besiegt.de
Michael Werner und
1001 Colaflaschen
www.more-umbrellas.de
10000 Schirme für Europa
www.more-umbrellas.de/2005_das_nistkastenprojekt.htm
Michael Werner mit 500 Nistkästen in Belgien
wernermichael.de
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